Rainer Schorr sieht Londoner Startups in Berlin

Berliner Wirtschaft profitiert vom Brexit

Nachdem sich die Briten für den Austritt aus der EU entschieden haben, suchen viele Unternehmer einen neuen Standort, denn ein europaweit tätiges Unternehmen braucht einen Standort in der EU. Rainer Schorr ist sich dessen bewusst. Der erfahrene Investor sieht dabei neben Frankfurt auch Berlin ganz oben auf der Liste der Gewinnerstandorte. Insbesondere Startups dürften sich von der Spree-Metropole angezogen fühlen. Schließlich hat Berlin London längt als Startup-Hauptstadt Europas überholt. Die Mieten dort sind vergleichsweise bezahlbar und die Lebensqualität hoch. Wie viele Londoner Unternehmen und Start-Ups genau sich schlussendlich für Berlin entscheiden werden, ist jedoch noch ungewiss. Dass die Berliner Wirtschaft vom Brexit profitieren wird, halten Experten jedoch für mehr als wahrscheinlich.

Rainer Schorr empfiehlt Berlin als Alternative zu Frankfurt

Viele Großunternehmer richteten ihre Aufmerksamkeit unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung zwar auf Frankfurt, allerdings sei auch Berlin im Gespräch, sagt Rainer Schorr. So hatte Deutsche-Bank-Chef John Cryan im April bereits angedeutet, im Falle eines Brexit etwa 8.000 Arbeitsplätze von London nach Frankfurt zu verlegen. Die meisten seiner Mitarbeiter würden aber lieber in die deutsche Hauptstadt umsiedeln, schreibt der Tagesspiegel. Einen offiziellen Kommentar gebe es noch nicht. Stattdessen hätten aber schon zahlreiche Start-Up Unternehmen angekündigt, von der Themse an die Spree umzuziehen. Rainer Schorr weiß, dass das internationale Flair, die Möglichkeit, den Arbeitsalltag auf Englisch zu bewältigen und die gute Infrastruktur für Startups in Berlin bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt haben.

Berlin bleibt Startup-Hauptstadt und zieht Finanzsektor an

Dank der erfolgreichen Start-Up-Szene in Berlin sind im vergangenen Jahr rund 2,1 Milliarden Euro an Investitionsgeldern in die deutsche Hauptstadt geflossen. In London waren es lediglich 1,7 Milliarden. Nach dem Brexit werden vor allem sogenannte Fintechs nach Berlin übersiedeln, glauben Experten. Fintechs sind Startups aus dem Finanzbereich. Die meisten von ihnen wollen ihren Hauptsitz nach dem Brexit nicht nach Frankfurt, sondern nach Berlin verlagern, da unter anderem die Mietpreise für Büroräume günstiger sind. Damit könnte Berlin London in Zukunft auch als Fintech-Hauptstadt ablösen. Rainer Schorr ist weiterhin sehr gespannt, wie sich der Brexit auf Deutschland auswirken wird. Er schließt sich jedoch der Einschätzung der Experten an, die glauben, dass die Startup-Metropole Berlin vom Brexit profitieren wird.