Immobilien beeinflussen Börsenwerte eines Unternehmens

Der Einfluss von eigengenutzten Immobilien auf die Börsenperformance eines Unternehmens wurde bisher deutlich unterschätzt. Das zeigt eine Studie der International Real Estate Business School der Universität Regensburg. Für Rainer Schorr ist das Ergebnis nicht überraschend: Eine hohe Immobilienquote hat einen negativen Einfluss auf den Aktienkurs eines Nicht-Immobilien-Unternehmens. Hinzu kommt eine alte Regelung, nach der in Deutschland die Bilanzierung einer Immobilie nach historischen Anschaffungskosten erfolgt – der Wert ist also festgesetzt, eine mögliche Wertsteigerung wird vernachlässigt. Aus diesem Grund wird Immobilienbesitz mit einem Kursabschlag an der Börse gewertet – mit durchschnittlich 17 Prozent ist bei einem hohen Immobilienanteil zu rechnen. Unternehmen mit einem niedrigen Immobilienbestand weisen hingegen einen Aufschlag von durchschnittlich 31 Prozent auf.

Rainer Schorr rät: Immobilieneigentum muss marktgerecht verwaltet werden

Unternehmen, bei denen Immobilien nicht zum Kerngeschäft gehören, vernachlässigen oft Grundstücke und Gebäude, die sich in ihrem Besitz befinden. Insbesondere bei börsennotierten Unternehmen stellt Rainer Schorr fest, dass alles optimiert wird, nur nicht der Immobilienbestand. Nutzungsdauer, Auslastung, Instandhaltung – ohne marktgerechte Verwaltung werden diese Kostenfaktoren zu Risikofaktoren. Immobilien binden bis zu zehn Prozent des Unternehmenskapitals, in Zeiten von Umstrukturierungen und Krisen wird dieses gebundene Kapital schnell zur Last. Deshalb wird eine hohe Immobilieneigentumsquote von Investoren als Risiko gewertet. Rainer Schorr empfiehlt daher eine professionelle und marktgerechte Verwaltung – Aktieninvestoren rät er, auf die Immobilienquote und die Positionierung des Unternehmens zu achten.

Immobilien als Wachstumsinstrumente nutzen

Die 30 größten DAX-Unternehmen, bei denen Immobilien nicht zum Kerngeschäft gehören, besitzen Baueigentum mit einem Bilanzwert von über 85 Milliarden Euro. Das Kurssteigerungspotenzial ist enorm. Durch aktive Immobilienverwaltung können Grundstücke und Gebäude als Wachstumsinstrumente und zur Effizienzsteigerung eingesetzt werden, beispielsweise durch einen Verkauf auf dem derzeit sehr liquiden Immobilienmarkt. Auch Modernisierungen und Instandhaltungsmaßnahmen sollten an die Marktsituation angepasst werden. Der Immobilien- und Investmentprofi Rainer Schorr rät allen Unternehmen, Immobilien als Teil des Unternehmens zu betrachten und diese professionell zu verwalten.