Rainer Schorr erwartet dank Brexit zunehmende Investitionen in Deutschland

Unsicherheit in Großbritannien

Die Unruhen, die das Brexit-Referendum auf den Finanz- und Immobilienmärkten ausgelöst hat, sind nach Ansicht von Rainer Schorr noch lange nicht zu Ende. Solange Unsicherheit über das weitere Vorgehen der britischen Regierung herrscht, werden Anleger zögern, ihr Geld auf die Insel zu tragen. Diese Zurückhaltung ließ sich schon in den Wochen vor dem Referendum beobachten, und die aktuelle Entwicklung trägt nach Erachten des erfahrenen Investors wenig dazu bei, das Vertrauen wieder wachsen zu lassen. Auch die Ratingagenturen Standard &Poor’s und Moody’s sind dieser Meinung, wie ihre Bewertungen verraten. Standard &Poor’s setzte Großbritanniens Kreditwürdigkeit in der vergangenen Woche um zwei Stufen nach unten.Moody’s bewertete die Aussichten bereits am Freitag nach der Abstimmung als „negativ“. Keine der beiden Agenturen sah bislang Anlass dazu, ihre Einschätzungen wieder zu verbessern.

Rainer Schorr rechnet mit Auswirkungen nicht nur auf den britischen Immobilienmarkt

Diese Entwicklung wird Wellen schlagen. Großbritannien war schon lange bei internationalen Anlegern beliebt, was insbesondere dem Londoner Immobilienmarkt einen stetigen Kapitalzufluss aus dem Ausland und durch die hohe Nachfrage bedingte Spitzenpreise brachte. Der Brexit hat die Anleger aus Asien, den USA und dem Nahen Osten jedoch verunsichert. Solange das VerhältnisGroßbritanniens zur EU nicht geklärt ist, wird insbesondere der internationale Mittelstand große Zurückhaltung üben. Dennoch suchen diese Anleger selbstverständlich weiter nach guten Investitionsgelegenheiten. Rainer Schorr geht davon aus, dass große Teile dieses Geldes nun nach Deutschland fließen werden.

Deutschland wird profitieren

Die Anfragen ausländischer Investoren haben bereits zugenommen. Einzelne Anleger begründen ihr Interesse explizit mit dem Brexit. Insbesondere bei Büroimmobilien in Frankfurt erwartet Rainer Schorr eine steigende Nachfrage, denn viele rechnen damit, dass ein großer Teil der Londoner Finanzwirtschaft sowie einige europäische Institutionen wie die Arzneimittelagentur an den Main umziehen werden. In jedem Fall ist er davon überzeugt, dass der deutsche Markt für Büro-, aber auch für andere Gewerbeimmobilien von steigendem Interesse profitieren wird. Immerhin bietet die Bundesrepublik die Stabilität, die Großbritannien momentan vermissen lässt, ein positives gesamtwirtschaftliches Klima und eine hohe Rechtssicherheit. Trotz aller Unsicherheiten, die der Brexit für Europa bedeutet, blickt Rainer Schorr deshalb optimistisch in die Zukunft.